Als beim ASC-Zeilsheim das Gewichtheben anfing gab es noch keine einheitlichen Regeln. Es wurde eine unüberschaubare Zahl von Übungen praktiziert, wie z.B. Dauer-und Kürstemmen, was immer man auch darunter verstand.

 Später, 1912 als Kaspar Berg (Nürnberg) die kugelgelagerte drehbare Hantel auf den Markt brachte ,schälte sich der 5-Kampf heraus, bestehend aus einarmig Reißen, einarmig Stoßen, beidarmig Drücken, beidarmig Reißen und beidarmig Stoßen. Mitte der 30er Jahre wurde dann weiter auf den Dreikampf reduziert und zwar auf beidarmig Drücken, beidarmig Reißen und beidarmig Stoßen.

 Nach den olympischen Spielen 1972 in München legte man sich  auf einen Zweikampf mit beidarmig Reißen und Stoßen fest, u. A. weil sich das Drücken durch Verwendung von verschiedenen Techniken in der Bewertung nicht in den Griff bekommen ließ. Außerdem kam es durch diese Übung auch häufig zu Verletzungen in der Kreuzgegend. Dadurch wandelte sich auch das Erscheinungsbild der Sportler etwas, vom  eher kurzen und kompakten Körperbau zu  einen schlankeren und schnellkräftigen Athleten.

 

 Vom ASC 06 Zeilsheim liegen bis Mitte der 1940er Jahre praktisch keine Daten über herausragende Leistungen bei Meisterschaften der Gewichtheber vor. Ringen war die dominierende Sportart und das Gewichtheben wurde so  nebenher als „Krafttraining“ betrieben.

 Nach dem Krieg wurden deutsche Kriegsgefangene, welche im Lager an der Pfaffenwiese wohnten ,auf den ASC aufmerksam und belebten den Gewichthebersport.

 Es konnten bald Erfolge auf Kreis- und Bezirksebene und gute Platzierungen bei Hessenmeisterschaften erkämpft werden. Namen wie z .B. Reinhold Lukes (der später über 30 Jahre ASC-Vorsitzender war), Zimmermann, Sommer, Wroblewski und später Tim und Brabetz sind vielen Zeilsheimern sicher noch in Erinnerung.

 

 In den 60er Jahren machte ein junger talentierter Sportsmann, Peter Wenda, auch überregional auf sich aufmerksam. Konnte er doch als B- und A-Jugendlicher und dann noch mal als Junior bei Deutschen Meisterschaften mit Silber- und Bronzemedaillen glänzen. Seine Relativleistung wurde im ASC erst  1997  überboten .

 

Nach ihm gelangen ähnliche Erfolge  auch Thomas Krinke, der als 10 jähriger das Gewichtheben begann und 1974 mit seinem Vater, der seit dieser Zeit Trainer im ASC ist, dem Verein beitrat. Außerdem konnte er in der B-Jugend, A-Jugend und als Junior in verschiedenen Gewichtsklassen neue Hessische Rekorde aufstellen.

 

In den 80ern folgten mit Harald Mandery, Henry Clark und Thomas Bielmeier weitere Jugendliche ,die bei Deutschen Meisterschaften auf dem Treppchen standen. Henry Clark stellte sogar 1983 als 16 jähriger einen Deutschen Meisterschaftsrekord im Stoßen mit 80 kg Körpergewicht von 135 kg auf ,außerdem noch eine ganze Reihe hessischer Rekorde. Mitte der 90er folgte der bisher relativ und absolut stärkste Heber in der ASC Geschichte mit Adrian Kopycinsky, der  wie seine Vorgänger Erfolge in der Jugend vorweisen konnte ,allerdings auf einer höheren Leistungsebene. Ergebnisse dieses Athleten folgen später.

 

Das Jahr 1982 brachte die Wende zu etwas nie Erhofftem. Den seit 1977 vom damaligem Stadtverordnetem Alfons Gerling konsequent durchgesetzte Bau der Stadthalle Zeilsheim , wobei er auch bei der Stadt für den ASC 06 sehr günstige Bedingungen  für unsere Trainingstätte aushandelte.

 

So konnte mit dem Kraftdreikampf noch eine Sportart zusätzlich ausgeführt werden.

 Es fing  eigentlich ganz „harmlos“ an, als Sigrid Krinke, die Frau des Trainers sich überreden ließ ein bisschen Fitness zu machen .Ihre Schwägerin Ulrike Schwarz , brachte ihre Nachbarin Petra Jahn mit, und es dauerte nicht lange bis das „ Fitnesstraining“ Wirkung zeigte. Dann wurde die Damen langsam neugierig. So wurde das Training nach und nach auf Kraftdreikampf spezialisiert und systematisiert. Es fanden sich immer mehr interessierte Frauen und Mädchen. Bald stellten sich auf allen Ebenen Erfolge ein. Kurzum kann man sagen ,dass die ASC Frauen in den 80er Jahren auf nationaler Ebene mit führend waren.

 

 Eva Bonnaire, die eigentlich Ende 1984 vom „ Singen“ kam, zeigte schon nach kurzer Zeit, welches überragendes Talent sie für diese Sportart mitbrachte. Auf internationaler  Ebene sorgte sie schon nach kurzer Zeit für ziemlich Furore
Ihre damaligen 210 kg im Kreuzheben bei ca. 77 kg  Körpergewicht lagen
nur 2,5 kg unter dem Weltrekord in der 82,5 kg Gewichtsklasse.

 

1984 kürte der ASC auch mit Hans Frischkorn seinen ersten Deutschen Meister in der Vereinsgeschichte.

 Seit 1982 erkämpften die Sportlerinnen und Sportler Titel und Rekorde wie am Fließband. Es mögen einige hundert Titel im Gewichtheben, Bankdrücken und Kraftdreikampf auf Bezirks- Südhessen- und Hessenebene sein.

 

Deutsche Meistertitel und internationale Medaillen sind es etwa ein halbes 100 bis 2006.

 

In der folgenden Aufzählung sind nur die deutschen Meistertitel und internationale Medaillen im Gewichtheben , Kraftdreikampf und Bankdrücken  aufgeführt:

 

 

Kraftdreikampf:

 

Eva Bonnaire 

 3 x Deutsche Meisterin Aktive

 4 x Deutsche Meisterin Junioren

 4 x Silber bei Europameisterschaften
1 x Silber bei Weltmeisterschaften 

 

Petra Jahn

 1 x Deutsche Meisterin Aktive

 2 x Deutsche Meisterin Junioren

 

  Sigrid Krinke

6 x Deutsche Meisterin Senioren

 

 Isabelle Lagardere
  2 x Deutsche Meister Junioren

Sandra Weigand
1 x Deutsche Meisterin Jugend

Hans Frischkorn
1 x Deutscher Meister Aktive

 

Helmut Bastian 

 2 x Deutscher Meister im Bankdrücken Masters

 

 

Gewichtheben 

 Otto Gatzke

 2 x Deutscher Meister Senioren

 1 x Silber Weltmeisterschaften Senioren

 
Peter Krinke

 1 x Silber Weltmeisterschaften Senioren

 1 x Bronze Weltmeisterschaften Senioren

 1 x Bronze Europameisterschaften Senioren

 

Alain Lagardere

 3 x Deutscher Meister Senioren

 1 x Europameister Senioren

 1 x Silber Weltmeisterschaft Senioren

 2 x Bronze Weltmeisterschaft Senioren

 

Karl – Heinz  Fechter

 9 x Deutscher  Meister Senioren

 bei Eurpameisterschaften Senioren 2x Erster

 1 x Zweiter und 1x Dritter

 bei Weltmeisterschaften Senioren

 1x Zweiter und 1x Dritter.

Thimo Solar
Deutscher Meister B-Jugend (2008)
Internationaler Deutscher Meister (2008)
Bronzemedaille im Stoßen Jugendeuropameisterschaften (2009)

 Deutscher Meister A-Jugend (2010)
Deutscher Meister A-Jugend (2011)
Deutscher Meister Junioren (2011)
Deutscher Meister Junioren (20012)

 
Bedeutungsvoll sind natürlich auch die vielen Zweit- und Drittplatzierungen bei Deutschen Meisterschaften .
Aber all dies aufzuführen, würde  den Rahmen sprengen.

 

 Noch ein paar  bekannte Daten zur ASC- Kraft-Drei-Kampf Geschichte.
Bestleistungen von Eva Bonnaire bei ca. 77 kg Körpergewicht:

 Hantelkniebeuge mit 175 kg, Bankdrücken 80 kg, Kreuzheben 210 kg.

 Hans Frischkorn bis 90 kg:

 Hantelkniebeuge 300 kg, Bankdrücken 200 kg, Kreuzheben 295 kg.

 
Holger Mainz bis 90 kg
Kreuzheben  300 kg.

 

 Sigrid Krinke bis 56 kg:

 Hantelkniebeuge mit 117,5 kg, Bankdrücken 60 kg, Kreuzheben 147,5 kg

 

 Petra Jahn bis 48 kg :

 135 kg Hantelkniebeuge, 52,5 kg Bankdrücken, 140 kg Kreuzheben

 

 Helmut Bastian über 125 kg:

 180 kg Bankdrücken.

 

 Deutsche Rekorde im Kreuzheben verbesserten auch Martina Rohr bei den Juniorinnen und mehrmals Ulrike Schwarz bei den Aktiven.

 Weitere gute Platzierungen erkämpften Gabi Knon und Claudia Schnier.

 Einige Leistungsträger der Gewichtheber tauchen in dieser Statistik nicht auf wie z.B. Samir und Farid Boyardan sowie Muhammed Bozkurt, weil sie keinen deutschen Pass besitzen und so nicht berechtigt waren, an Deutschen Meisterschaften teilzunehmen. Ein Hindernis stellte es auch dar, die Mannschaft in der Bundesliga starten zu lassen, weil da nur ein Ausländer eingesetzt werden darf.

 

Ugur Dursun z.B. legte mehr Wert auf einen Start bei Mannschaftskämpfen und trat nur selten bei Einzelmeisterschaften an.